Brandenburger Tor mit TYPO3-Logo im Hintergrund

Zukunftssicheres Open-Source-CMS für die Bundesverwaltung

Government Site Builder 11

Der Government Site Builder (GSB) ist das zentrale Content-Management-System der deutschen Bundesverwaltung und stellt eine einheitliche technische Basis bereit, mit der Bundesbehörden ihre Internet- und Intranetauftritte betreiben können. Er sorgt für Sicherheit, Barrierefreiheit, Wirtschaftlichkeit und ein konsistentes Erscheinungsbild nach dem Corporate Design der Bundesregierung. Der GSB wird zentral entwickelt, betrieben und kontinuierlich weiterentwickelt und bildet damit seit Jahren das Rückgrat der digitalen Kommunikation zahlreicher Behörden.

Vision und Anspruch

Der Government Site Builder 11 (GSB 11) ist mehr als ein technisches Update:
Er ist ein nutzerzentriertes und zukunftssicheres CMS, das Behörden ermöglicht, Websites schnell, zuverlässig und barrierefrei bereitzustellen. Ziel ist ein System, das allen Beteiligten – von den Redaktionen bis zu den Administrierenden – ein Werkzeug bietet, das einfach, flexibel und sicher ist.

Die Mission des GSB 11 besteht darin, ein nutzerfreundliches CMS bereitzustellen, das durch hohe Performance, Bedienerfreundlichkeit, responsives Design und Datenschutzkonformität überzeugt.

Gleichzeitig wird auf Zukunftssicherheit geachtet, die durch Modularität, Skalierbarkeit, Testautomatisierung, Standardschnittstellen und die enge Einbindung in die Open-Source-Community gewährleistet wird.

Mit der Entscheidung für TYPO3 und Open Source verfolgt der Bund das Ziel der digitalen Souveränität. Behörden können ihren Webauftritt mit dem GSB 11 eigenständig umsetzen, ohne eigene Programmierleistungen beauftragen zu müssen; Individualisierung erfolgt über Konfigurationen, während funktionale Erweiterungen bei Bedarf weiterhin möglich sind.

Mit dem Schritt hin zu TYPO3 und Open Source unterstreicht der Bund seinen Anspruch auf digitale Souveränität.

Von CoreMedia zum Open-Source-Standard

Historie

Die Geschichte des GSB spiegelt den Wandel der Verwaltungs-IT in Deutschland wider. Zwischen 2003 und 2005 entstand er im Rahmen der E-Government-Initiative BundOnline 2005, eingeführt durch das Bundesverwaltungsamt und zunächst basierend auf dem kommerziellen CMS CoreMedia. Damit stand den Behörden erstmals eine Standardlösung zur Verfügung, mit der Internetauftritte effizient umgesetzt werden konnten. In den Jahren 2006 bis 2015 wurde der GSB in den Versionen 5 bis 7 kontinuierlich weiterentwickelt, von über 600 Bundesbehörden genutzt und zum De-facto-Standard. Allerdings brachte die Abhängigkeit von einem proprietären System hohe Lizenz- und Betriebskosten mit sich. Mit GSB 10 wagte der Bund ab 2016 den Schritt zur Eigenentwicklung auf Basis eines Java-Frameworks, diesmal als Open-Source-Lösung. Die Architektur erwies sich jedoch als schwer wartbar, die Akzeptanz blieb gering, und der offizielle Support endet am 31. Dezember 2025. 

Seit 2024 markiert GSB 11 einen radikalen Neustart: Er basiert auf TYPO3 v12 LTS, nutzt ein bewährtes Open-Source-Ökosystem und veröffentlicht seinen Code transparent auf Open CoDE, sodass Behörden wie auch externe Entwicklerinnen und Entwickler direkt von den Erfahrungen und Beiträgen der Community profitieren können.

Hosting, Entwicklung & Betrieb

Infrastruktur

Die Architektur von GSB 11 ist auf höchste Sicherheits- und Stabilitätsanforderungen ausgelegt. Die Produktionsinstanzen werden im Rechenzentrum des ITZBund betrieben und sind ausschließlich aus den Netzen des Bundes erreichbar, wobei moderne Infrastrukturtechnologien wie Kubernetes und OpenShift eingesetzt werden. Für Test- und Integrationsumgebungen steht zusätzlich eine Container-as-a-Service-Infrastruktur zur Verfügung, die flexible Entwicklungs- und Rollout-Szenarien ermöglicht. 

Dank der Nutzung von TYPO3 in Kombination mit dem LAMP-Stack lässt sich der GSB 11 zudem besonders effizient und unkompliziert im Selfhosting betreiben. Ergänzt wird dies durch eine strikte Air-Gap-Trennung, den Einsatz ausschließlich geprüften und freigegebenen Codes sowie regelmäßige Sicherheitsprüfungen nach den Vorgaben des BSI.

Die technische Weiterentwicklung und der Betrieb erfolgen durch ein Agentur-Konsortium. Die network.publishing GmbH ist seit Mai 2025 im Subauftrag maßgeblich an der TYPO3-Basistechnologie-Entwicklung beteiligt.

Rollout – Losverfahren und aktueller Stand

Die Einführung von GSB 11 erfolgt schrittweise:

  • Derzeit werden sukzessive bestehende Behördenwebsites auf die neue Plattform migriert.

  • Das Losverfahren stellt sicher, dass der Rollout koordiniert und priorisiert erfolgt, damit sowohl große Ressorts als auch kleinere Behörden zeitnah von der neuen Technologie profitieren.

Technik-Überblick

  • CMS-Basis: TYPO3 v12 LTS (mit Update-Pfad zu TYPO3 v13).

  • Architektur: Containerbasiert (Kubernetes/OpenShift), strenge Sicherheitsarchitektur mit Air-Gap.

  • Funktionalität: Multi-Domain-Fähigkeit, responsive Design, barrierefreie Templates (BITV 2.0), DSGVO-konform, umfangreiche Standardmodule.

  • Code & Community: Veröffentlichung auf Open CoDE, aktive Rückkopplung mit der TYPO3-Community.

Beiträge & Beteiligte

Von Beginn an ist Christian Rath-Ulrich als Backend-Entwickler direkt am GSB 11 beteiligt, und seine Arbeit ist unter anderem auf Packagist sichtbar. Das Produktentwicklungsteam setzt sich aus Mitarbeitenden verschiedener Firmen sowie internen und externen Kräften des ITZBunds zusammen. Trotz der heterogenen Zusammensetzung funktioniert die Zusammenarbeit im Team sehr gut, sodass kontinuierlich Fortschritte erzielt werden. Wir als network.publishing GmbH wirken daran maßgeblich im Subauftrag mit. Zeitgleich unterstützen weitere Agenturen im Rahmen des Konsortiums den Betrieb, die Wartung und den Rollout.

Open Source als strategischer Vorteil

Ausblick

Die Einführung des GSB 11 markiert den Beginn einer neuen Ära, in der bis Ende 2025 alle bestehenden GSB-10-Instanzen abgelöst werden sollen. Mit dem geplanten Update auf TYPO3 v13 ist zudem bereits die nächste technologische Basis in Sicht, um den langfristigen Betrieb und die Weiterentwicklung zu sichern. Der Open-Source-Ansatz erweist sich dabei als strategischer Hebel: Die Entwicklung erfolgt transparent über Open CoDE, in enger Verbindung mit der TYPO3-Community, und dank der Modularität können Behörden individuelle Erweiterungen umsetzen, ohne den Standard zu durchbrechen. Gleichzeitig wird die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern vermieden, was Vendor Lock-In vorbeugt, und die digitale Souveränität des Bundes gestärkt, da die Kontrolle über die zentrale Webplattform sowie über künftige Innovationszyklen vollständig in staatlicher Hand liegt.

Damit wird deutlich: GSB 11 ist nicht nur ein Update – es ist der Schritt zu einer modernen, offenen und nachhaltigen Verwaltungs-IT.

Wichtige Fragen im Überblick

FAQ

Der Government Site Builder 11 ist das zentrale Content-Management-System der Bundesregierung, das Bundesbehörden eine einheitliche technische Basis für Web- und Intranetauftritte bietet. Er gewährleistet Sicherheit, Barrierefreiheit, Kosteneffizienz und ein konsistentes Erscheinungsbild gemäß dem Corporate Design der Bundesregierung.

Durch die Nutzung von TYPO3 als Open-Source-Lösung strebt der Bund digitale Unabhängigkeit an. Die Behörden erhalten die Möglichkeit, ihre Websites ohne externes Lock-in selbst zu betreiben und zu konfigurieren, und die Abhängigkeit von proprietären Anbietern wird minimiert. So wird der Anspruch auf digitale Souveränität unterstützt.

GSB 11 setzt auf moderne Containertechnologie (Kubernetes, OpenShift), strikte Sicherheitsarchitekturen inkl. Air-Gap-Trennung, geprüften Code, regelmäßige Sicherheitsprüfungen sowie den Betrieb innerhalb der Netze des Bundes. Die Architektur ist modular, skalierbar und transparent.

Der Umstieg auf GSB 11 erfolgt sukzessive. Bestehende Behördenwebsites werden nach einem gesteuerten Losverfahren migriert, um sicherzustellen, dass sowohl große Ressorts als auch kleinere Behörden zeitnah profitieren.

GSB 11 fungiert als Leuchtturmprojekt, weil der Code offen via Open CoDE veröffentlicht wird und unmittelbare Einbindung mit der TYPO3-Community erfolgt. Damit wird eine strategische Hebelwirkung erzeugt: Innovationen werden geteilt, Abhängigkeiten verringert und die digitale Unabhängigkeit der Bundesregierung betont.

Die network.publishing GmbH ist maßgeblich an der TYPO3-Basistechnologie-Entwicklung beteiligt und bringt ihre Expertise in den Bereichen TYPO3-Konzeption und -Entwicklung sowie Barrierefreiheit ein.